Wertvolle Bücher
900
Portolankarte von Südostasien mit Japan., 1610.
Schätzung:
€ 18.000 Ergebnis:
€ 149.500 (inkl. Käuferaufgeld)
Portolankarte von Südostasien mit Japan. Manuskriptkarte in versch. Farben auf mehrf. gefalt. Pergament. Im Stil der Edamer Schule um Harmen und Marten Jansz. Um 1610. Im Maßstab ca. 1 : 10 Mio. Gesamtgröße ca. 93,7 : 71,5 (rechteckiges Format).
Außerordentlich seltene Manuskriptkarte von Südostasien und Japan. - Wie meist unsigniert und undatiert, ist die Karte vom Stil her typisch für die Arbeiten der Gebrüder Harmen und Marten Jansz, die zu Beginn des 17. Jhs. im nordholländ. Edam tätig waren. Sie arbeiteten als "cartschrijvers", d. h. sie waren nicht Urheber der Karten, sondern fertigten sie nach Vorbildern für anreisende Seeleute an. Dementsprechend ist die vorlieg. Karte wohl frühestens nach 1595 entstanden, da Japan und Korea in der von Teixera überlieferten Gestalt abgebildet sind (Korea als Insel), wie sie 1595 erstmals von Ortelius auf dessen Japankarte veröffentlicht wurde (vgl. Walter 19). Wertvolle Hinweise für Zuschreibung und Datierung der Karte verdanken wir den Kartenhistorikern Dr. I. Kupcik (München) und Prof. G. Schilder (Utrecht).
Das Kartenbild der vorliegende Portolankarte umfaßt das Gebiet zwischen Korea und Japan bis jenseits von Java, dessen südl. Küstenlinie unausgeführt ist, bzw. von der Ostküste Indiens mit Ceylon bis Neuguinea (ebenfalls mit nur angedeuteter Küstenlinie), das 1545 von span. Seefahreren entdeckt worden und dessen Gestalt bis auf die Nordwestküste daher größtenteils unbekannt war. Die Küsten des Festlandes und der größeren und kleineren Inseln - hier vor allem Indonesiens und der Phillippinen - sind je nach seefahrerischer Bedeutsamkeit und politischer Abgrenzung in verschiedenen Farben, d. h. in Grün, blassem Rot und Violett wiedergegeben, ebenso wie das Netz der Rumbenlinien mit dem Äquator. Die Landesteile und Inseln tragen spanische/portugiesische Namen; die abwechselnd in Schwarz und Rot verzeichneten Namen der Küstenorte stehen dabei typisch für den Gebrauchswert der Seekarte zur größeren Übersichtlichkeit auf der Landseite der Küsten, die Inselnamen auf der Wasserseite, und in beiden Fällen senkrecht zum Küstenverlauf. Untiefen, Sandbänke und Riffe sind durch Punkte bzw. schwarze Kreuzchen gekennzeichnet. Am rechten Kartenrand befindet sich zusätzlich ein in Schwarz und Rot gezeichneter Maßstab der geographischen Breite. Die 3 kunstvoll in versch. Farben ausgeführten Windrosen und 2 graphischen Maßstäbe - mit niederländ. Bezeichnung "Duytsche Mylen 15 in een graedt" - sind zusätzlich mit Gold ausgemalt und bilden, wie auch der in besonders großen Lettern ausgeführte Schriftzug "China", die dekorativen Elemente der Karte. - Wenige nachträgliche hs. Eintragungen und Zirkellöcher in den Windrosen sowie die teils vorhandenen Gebrauchsspuren deuten darauf hin, daß es sich tatsächlich um eine Karte handelt, die für die Seefahrt benutzt wurde und nicht nur dekorativen Zwecken diente. - Insbesondere Portolankarten des asiatischen Raums sind von größter Seltenheit. - Zustand: In den Rändern etwas fleckig, stellenw. wasserandig und teils knittrig, mit kl. Löchern wohl von alter Aufhängung oder Montierung. 5 kl. Rand- und Eckeinrisse. Rechter und linker Rand tlw. mit schmalen Papierstreifen verstärkt.
Exraordinary rare manuscript chart of the East Indies and Japan. Regarding style and geographical features it comes most probably from the workshop of Harmen and Marten Jansz, who worked together in Edam at the beginning of the 17th cent. as "carschrijvers" and reproduced maps rather then created them by themselves. Accordingly, especially the shapes of Japan and Corea as an island (the so-called Texeira type) suggest that this portolan chart was produced later than 1595 when Ortelius published the first representation of this kind of Japan maps. We are indebted to the above mentioned cartographic experts for their helpful and informative cooperation especially with regard to origin and date of our copy. - Condition: Margins somewhat soiled and partly with creases, waterstains and small holes from former fixing. 5 small tears in margins and corners. Margins partly reinforced with small strips of paper.
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