Lexikon
Schreibmeister und Schreibmeisterbücher
Schreibmeister, auch Modisten oder Calligraphici genannt, sind Meister der Schönschreibkunst, die ihre Schrift nach einem künstlerischen Modus gestalten. Ihre Schriften werden von Formschneidern oder Druckern als Vorlagen benutzt. Besonders im 16. Jahrhundert werden diese Meister der Schönschreibung wichtig, als für Wirtschaft und Handel die Nachfrage nach professionellen Schreibern, Notaren und Sekretären steigt. Die sogenannte Fraktur-Schrift herrscht in diesem Jahrhundert noch vor. Jedoch entwickeln die verschiedenen Nationen mehr und mehr ihre eigenen spezifischen Handschriften, so dass bald ein gestiegener Bedarf nach Handbüchern entsteht. Diese Werke erklären die unterschiedlichen Handschriften, die Behandlung der Schreibfedern, die Herstellung der Tinte usw. Die ersten Versuche zu einem solchen Handbuch (um ca. 1460) stammen wohl aus Italien. Der früheste in Deutschland bekannte Schreibmeister ist Johann Neudörfer (1497-1563) aus Nürnberg. Er schuf 1519 das erste deutschsprachige Schriftmusterbuch. Hiermit war die Basis für die Fraktur-Schrift gelegt worden, die besonders auch für die Drucke von Dürers Werken die vorherrschende Drucktype ist und somit Nürnberg zum Hauptort der deutschen Schreibmeister erhob. Im 18. Jahrhundert herrscht ein große Vielfalt nationaler und anderer Schriften in Europa, die jedoch immer mehr durch die Kursivhandschrift, auch "english hand" genannt, verdrängt wird. Auch wenn die deutschsprachigen Länder noch an ihrer gotischen Schrift festhalten, wird schließlich immer häufiger die Kanzleischrift mit ihren weitaus einfacheren Formen gewählt. Seit dem 19. Jahrhundert werden wegen ihrer leicht zu schreibenden und gut lesbaren Typen immer mehr englische Vorlagen ("copperplate") benutzt. Schließlich geht mit der Einführung der Lithographie, die die Schrift weniger frisch wiedergibt, auch die Blütezeit der Schreibmeister langsam zu Ende.
Schreibmeister, auch Modisten oder Calligraphici genannt, sind Meister der Schönschreibkunst, die ihre Schrift nach einem künstlerischen Modus gestalten. Ihre Schriften werden von Formschneidern oder Druckern als Vorlagen benutzt. Besonders im 16. Jahrhundert werden diese Meister der Schönschreibung wichtig, als für Wirtschaft und Handel die Nachfrage nach professionellen Schreibern, Notaren und Sekretären steigt. Die sogenannte Fraktur-Schrift herrscht in diesem Jahrhundert noch vor. Jedoch entwickeln die verschiedenen Nationen mehr und mehr ihre eigenen spezifischen Handschriften, so dass bald ein gestiegener Bedarf nach Handbüchern entsteht. Diese Werke erklären die unterschiedlichen Handschriften, die Behandlung der Schreibfedern, die Herstellung der Tinte usw. Die ersten Versuche zu einem solchen Handbuch (um ca. 1460) stammen wohl aus Italien. Der früheste in Deutschland bekannte Schreibmeister ist Johann Neudörfer (1497-1563) aus Nürnberg. Er schuf 1519 das erste deutschsprachige Schriftmusterbuch. Hiermit war die Basis für die Fraktur-Schrift gelegt worden, die besonders auch für die Drucke von Dürers Werken die vorherrschende Drucktype ist und somit Nürnberg zum Hauptort der deutschen Schreibmeister erhob. Im 18. Jahrhundert herrscht ein große Vielfalt nationaler und anderer Schriften in Europa, die jedoch immer mehr durch die Kursivhandschrift, auch "english hand" genannt, verdrängt wird. Auch wenn die deutschsprachigen Länder noch an ihrer gotischen Schrift festhalten, wird schließlich immer häufiger die Kanzleischrift mit ihren weitaus einfacheren Formen gewählt. Seit dem 19. Jahrhundert werden wegen ihrer leicht zu schreibenden und gut lesbaren Typen immer mehr englische Vorlagen ("copperplate") benutzt. Schließlich geht mit der Einführung der Lithographie, die die Schrift weniger frisch wiedergibt, auch die Blütezeit der Schreibmeister langsam zu Ende.
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