307
Franz von Defregger
Mädchen im Dirndl, 1887.
Öl auf Holz
Schätzung:
€ 8.000 Ergebnis:
€ 16.250 (inklusive Aufgeld)
Mädchen im Dirndl. 1887.
Öl auf Holz.
Defregger S. 326. Am linken Rand oberhalb der Schulter signiert und datiert. Verso auf dem Keilrahmen verschieden handschriftlich nummeriert. 52 x 40,5 cm (20,4 x 15,9 in).
PROVENIENZ: Privatsammlung Süddeutschland.
LITERATUR: Sotheby’s, München, Auktion 3.12.1996, Los 52 (m. Abb.).
Öl auf Holz.
Defregger S. 326. Am linken Rand oberhalb der Schulter signiert und datiert. Verso auf dem Keilrahmen verschieden handschriftlich nummeriert. 52 x 40,5 cm (20,4 x 15,9 in).
PROVENIENZ: Privatsammlung Süddeutschland.
LITERATUR: Sotheby’s, München, Auktion 3.12.1996, Los 52 (m. Abb.).
Seine Bekanntheit und seinen großen Erfolg bei einer großbürgerlichen Käuferschaft im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts verdankt Defregger insbesondere seinen Mädchenporträts. Am häufigsten sind darunter die sogenannten Dirndl, Bildnisse der Tiroler Landmädchen in ihrer charakteristischen Tracht, die eine gesunde, ländliche und von den Auswirkungen des großstädtischen Lebens unberührte Schönheit verkörpern. Im Gegensatz zur impressionistisch-mondänen Lebedame des beginnenden fin-de-siècle, wie sie bspw. die Pariser Impressionisten so zahlreich abbildeten, zeichnet Defregger, selbst Tiroler Bauernsohn, ein anderes weibliches Idealbild. Defregger wächst auf dem Hof seiner Eltern in Stronach im Pustertal auf. Seine malerische Laufbahn beginnt in Innsbruck und führt in den 1860er Jahren über die Münchner Akademie nach Paris und schließlich in die Historienklasse Karl von Pilotys, in der er 1867-1870 sein Studium beendet. Etliche der Dirndl-Bildnisse gehen zurück auf seine Aufenthalte in Bozen ab 1872, wo er sich schließlich eine Villa mit Atelier bauen lässt und Frühling und Herbst dort verbringt. Seine repräsentative Villa in München in der Königinstraße wird ab Beginn der 1880er Jahre zum kulturellen Zentrum und belegt seinen Status als Aufsteiger in der Münchner Künstlerszene, den er neben den Maurer- und Müllersöhnen Lenbach und Stuck, mittlerweile als ‚Malerfürsten’ gefeiert, innehat. Ebenso scheinen sich zum Teil auch seine Modelle zu verändern. So zeigt er hier in elegantem blauen Seidenkleid mit Kaschmirschal und silbernem Kropfband eine elegante Bürgerstochter vor rotbraunem Hintergrund. Typisch in Defreggers ganz eigener Schönheitengalerie ist der ernsthafte, leicht melancholische Blick. Eine sittsame und anständige, unverfängliche Schönheit in traditionellem Gewand wird hier zum Idealtypus erhoben und in zahlreichen Bildnissen malerisch ‚gesammelt’, in Anlehnung an die Tradition einer Schönheitengalerie, wie sie nicht erst Ludwig I. zusammenstellen ließ. [KT]
307
Franz von Defregger
Mädchen im Dirndl, 1887.
Öl auf Holz
Schätzung:
€ 8.000 Ergebnis:
€ 16.250 (inklusive Aufgeld)
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