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Manuskripte
Stundenbuch nach Gebrauch von Langres. Um 1490
Schätzung:
€ 50.000 Ergebnis:
€ 60.000 (inkl. Käuferaufgeld)
Die Jungfrau und der Tod
Lateinisches Stundenbuch zum Gebrauch von Langres
Manuskript auf Pergament. Langres, um 1490.
- Seltenes Stundenbuch aus dem Bistum Langres
- Illuminiert mit 13 schönen Miniaturen
- Darunter das seltene Motiv einer Frau, die vom Tod mit einem Spieß durchbohrt wird
- Vollständige und guterhaltene Handschrift
- In einem dekorativen Maroquineinband des 18. Jahrhunderts
Ein in Form und Ausstattung klassisches Horarium aus dem Osten Frankreichs, eingerichtet für eine Auftraggeberin, wie die weibliche Form des Mariengebets Obsecro te und die Fürbittgebete an weibliche Heilige erkennen lassen, ebenso wie die Erwähnung der Heiligen Maria von Ägypten in Kalender und Litanei. Das in einem Stundenbuch selten vorkommende Motiv einer vom Tod bedrohten Frau wird hier mit einer Dramatik in Szene gesetzt, die für die klassischen Bildmotive der Stundenbücher eher untypisch ist. Am Eingang einer Kirche weicht eine verängstigte Frau vor dem personifizierten Tod zurück, der ihr mit einem Spieß die Brust durchbohrt. Vgl. Avril/Reynaud Nr. 146, Heures à l'usage de Chartres , worin sich ebenfalls dieses Motiv findet: "La miniature la plus originale, dont le prototype ne se rencontre pas dans les autres livres d'heures, représente pour l'office des morts la mort en forme de transi menaçant de sa fleche une femme qui fuit épouvantée .. le sujet permet à l'artiste de faire montre d'une veine dramatique et d'un sens du mouvement étrangers au calme des livres d'heures cités, mais tels qu'ils se manifestent dans les Traités théologiques".
Das Bistum Langres gehörte im Mittelalter zu den bedeutendsten und reichsten Diözesen Frankreichs. 1284 wurde Langres gemeinsam mit der gesamten Champagne Teil des französischen Königreichs. Aufgrund seiner strategischen Grenzlage zu Burgund, zu Lothringen und zur Franche-Comté entwickelte sich die Stadt im 14. und 15. Jahrhundert zu einer mächtigen Festung. Die Bischöfe von Langres förderten die Errichtung von Reformklöstern, so befanden sich in der Diözese die Abtei Molesme, Kloster Morimond und das Kloster Clairvaux. Der im Kalender unserer Handschrift rot hervorgehobene Abt Robert (29. April) bezieht sich vermutlich auf Robert von Molesme (vgl. Leroquais I, S. LXXIX), denkbar wäre aber auch Robert von Brügge, der zweite Abt des Zisterzienserklosters Clairvaux.
Die Miniaturen zeigen: Johannes auf Patmos (2r), Kreuzigung (7r), Pfingsten (22r), Verkündigung (26r), Heimsuchung (34r), Geburt (43r), Verkündigung an die Hirten (48r), Königsanbetung (52r), Darbringung im Tempel (55r), Flucht nach Ägypten (58r), Marienkrönung (63r), König David (67r) und Frau mit Tod (82r).
Inhalt: Evangeliensequenzen (2r-6v), Stundengebet zum Hl. Kreuz (7r-9r), Kalender (10r-21v), Stundengebet zum Hl. Geist (22r-24v), Marienoffizium (26r-66v), Bußpsalmen und Litanei (67r-81r), Totenoffizium (82r-108r), Gebet Obsecro te (108v-111r), Suffragien an die Heiligen Katharina, Barbara und Margareta sowie Pro defunctis (111v-114r).
Liturgischer Brauch: Kalender in französischer Sprache, sporadisch besetzt nach Pariser Muster, dessen Hauptheilige in Rot, jedoch ohne Saint Geneviève, dafür mit einigen Lokalheiligen von Langres, darunter Gregor von Langres (4. Jan. und 13. Mai), Abt Robert von Molesme (29. April, in Rot), Desidierius von Langres (23. Mai), Vinardus von Langres (11. Okt.) und Maria von Ägypten (Translatio 9. April). - Die Litanei u. a. mit Desiderius, Gregor, Robert, Urban und Maria von Ägypten. - Marienoffizium und Totenoffizium nach Gebrauch von Langres. - Obsecro te in weiblicher Form "michi famula tua".
EINBAND: Maroquinband des 18. Jahrhunderts mit floraler Rückenvergoldung, goldgeprägter floraler Deckelbordüre, Stehkantenvergoldung, Goldschnitt und marmorierten Vorsätzen. 18,5 : 13 cm. - ILLUSTRATION: Mit 13 großen Miniaturen, unterhalb jeweils mit 4-zeiliger Dornblatt-Initiale auf Goldgrund, allseitig umgeben von breiter, rot konturierter Bordüre mit Akanthus, Blüten und Früchten sowie Vögeln und Schmetterlingen. Weiterhin mit zahlreichen ein- bis zweizeiligen Goldinitialen auf farbigem Grund. - KOLLATION: 114 Bll. (das erste und 25. weiß). - Blattgröße ca. 17,5 : 12,5 cm. Schriftspiegel ca. 10 : 7,5 cm. 17 Zeilen, regliert. Textura, geschrieben in dunkelbrauner Tinte, Hervorhebungen in Rot. - ZUSTAND: Stellenw. leicht fleckig, Text vereinz. leicht berieben, wenige Initialen mit Farbwischer, die Miniatur Flucht nach Ägypten mit etw. Farbabrieb am Himmel, sonst nur wenige kl. Bereibungen; alte Foliierung im Unterrand bis Bl. 80. Einband stellenw. gering berieben, hint. Gelenk mit kl. Einriß. Insgesamt guterhaltenes und vollständiges Manuskript in einem dekorativen Einband. - PROVENIENZ: Europäische Privatsammlung.
LITERATUR: Vgl. Avril/Reynaud, Les Manuscrits à peintures en France 1440-1520 , Nr. 146 (Bildmotiv der Jungfrau und Tod)
Rare book of hours from the diocese of Langres in France. Latin manuscript on vellum with calendar in French. Illuminated with 13 beautiful miniatures, among them the rare motif of a woman being pierced by Death with a spear. 18th cent. morocco with floral gilt spine, floral gilt border, gilt edges and marbled endpapers. 114 leaves (first and 25th blank). Sheet size 17.5 : 12.5 cm. - Partly slight staining, text here and there slightly rubbed, few initials blurred, miniature Flight to Egypt with some rubbing at upper sky, else only few small rubbings; foliated by old hand in lower margin up to fol. 80. Binding partly slightly rubbed, rear joint with small tear. In general well-preserved and complete copy in a decorative binding.(R)
Lateinisches Stundenbuch zum Gebrauch von Langres
Manuskript auf Pergament. Langres, um 1490.
- Seltenes Stundenbuch aus dem Bistum Langres
- Illuminiert mit 13 schönen Miniaturen
- Darunter das seltene Motiv einer Frau, die vom Tod mit einem Spieß durchbohrt wird
- Vollständige und guterhaltene Handschrift
- In einem dekorativen Maroquineinband des 18. Jahrhunderts
Ein in Form und Ausstattung klassisches Horarium aus dem Osten Frankreichs, eingerichtet für eine Auftraggeberin, wie die weibliche Form des Mariengebets Obsecro te und die Fürbittgebete an weibliche Heilige erkennen lassen, ebenso wie die Erwähnung der Heiligen Maria von Ägypten in Kalender und Litanei. Das in einem Stundenbuch selten vorkommende Motiv einer vom Tod bedrohten Frau wird hier mit einer Dramatik in Szene gesetzt, die für die klassischen Bildmotive der Stundenbücher eher untypisch ist. Am Eingang einer Kirche weicht eine verängstigte Frau vor dem personifizierten Tod zurück, der ihr mit einem Spieß die Brust durchbohrt. Vgl. Avril/Reynaud Nr. 146, Heures à l'usage de Chartres , worin sich ebenfalls dieses Motiv findet: "La miniature la plus originale, dont le prototype ne se rencontre pas dans les autres livres d'heures, représente pour l'office des morts la mort en forme de transi menaçant de sa fleche une femme qui fuit épouvantée .. le sujet permet à l'artiste de faire montre d'une veine dramatique et d'un sens du mouvement étrangers au calme des livres d'heures cités, mais tels qu'ils se manifestent dans les Traités théologiques".
Das Bistum Langres gehörte im Mittelalter zu den bedeutendsten und reichsten Diözesen Frankreichs. 1284 wurde Langres gemeinsam mit der gesamten Champagne Teil des französischen Königreichs. Aufgrund seiner strategischen Grenzlage zu Burgund, zu Lothringen und zur Franche-Comté entwickelte sich die Stadt im 14. und 15. Jahrhundert zu einer mächtigen Festung. Die Bischöfe von Langres förderten die Errichtung von Reformklöstern, so befanden sich in der Diözese die Abtei Molesme, Kloster Morimond und das Kloster Clairvaux. Der im Kalender unserer Handschrift rot hervorgehobene Abt Robert (29. April) bezieht sich vermutlich auf Robert von Molesme (vgl. Leroquais I, S. LXXIX), denkbar wäre aber auch Robert von Brügge, der zweite Abt des Zisterzienserklosters Clairvaux.
Die Miniaturen zeigen: Johannes auf Patmos (2r), Kreuzigung (7r), Pfingsten (22r), Verkündigung (26r), Heimsuchung (34r), Geburt (43r), Verkündigung an die Hirten (48r), Königsanbetung (52r), Darbringung im Tempel (55r), Flucht nach Ägypten (58r), Marienkrönung (63r), König David (67r) und Frau mit Tod (82r).
Inhalt: Evangeliensequenzen (2r-6v), Stundengebet zum Hl. Kreuz (7r-9r), Kalender (10r-21v), Stundengebet zum Hl. Geist (22r-24v), Marienoffizium (26r-66v), Bußpsalmen und Litanei (67r-81r), Totenoffizium (82r-108r), Gebet Obsecro te (108v-111r), Suffragien an die Heiligen Katharina, Barbara und Margareta sowie Pro defunctis (111v-114r).
Liturgischer Brauch: Kalender in französischer Sprache, sporadisch besetzt nach Pariser Muster, dessen Hauptheilige in Rot, jedoch ohne Saint Geneviève, dafür mit einigen Lokalheiligen von Langres, darunter Gregor von Langres (4. Jan. und 13. Mai), Abt Robert von Molesme (29. April, in Rot), Desidierius von Langres (23. Mai), Vinardus von Langres (11. Okt.) und Maria von Ägypten (Translatio 9. April). - Die Litanei u. a. mit Desiderius, Gregor, Robert, Urban und Maria von Ägypten. - Marienoffizium und Totenoffizium nach Gebrauch von Langres. - Obsecro te in weiblicher Form "michi famula tua".
EINBAND: Maroquinband des 18. Jahrhunderts mit floraler Rückenvergoldung, goldgeprägter floraler Deckelbordüre, Stehkantenvergoldung, Goldschnitt und marmorierten Vorsätzen. 18,5 : 13 cm. - ILLUSTRATION: Mit 13 großen Miniaturen, unterhalb jeweils mit 4-zeiliger Dornblatt-Initiale auf Goldgrund, allseitig umgeben von breiter, rot konturierter Bordüre mit Akanthus, Blüten und Früchten sowie Vögeln und Schmetterlingen. Weiterhin mit zahlreichen ein- bis zweizeiligen Goldinitialen auf farbigem Grund. - KOLLATION: 114 Bll. (das erste und 25. weiß). - Blattgröße ca. 17,5 : 12,5 cm. Schriftspiegel ca. 10 : 7,5 cm. 17 Zeilen, regliert. Textura, geschrieben in dunkelbrauner Tinte, Hervorhebungen in Rot. - ZUSTAND: Stellenw. leicht fleckig, Text vereinz. leicht berieben, wenige Initialen mit Farbwischer, die Miniatur Flucht nach Ägypten mit etw. Farbabrieb am Himmel, sonst nur wenige kl. Bereibungen; alte Foliierung im Unterrand bis Bl. 80. Einband stellenw. gering berieben, hint. Gelenk mit kl. Einriß. Insgesamt guterhaltenes und vollständiges Manuskript in einem dekorativen Einband. - PROVENIENZ: Europäische Privatsammlung.
LITERATUR: Vgl. Avril/Reynaud, Les Manuscrits à peintures en France 1440-1520 , Nr. 146 (Bildmotiv der Jungfrau und Tod)
Rare book of hours from the diocese of Langres in France. Latin manuscript on vellum with calendar in French. Illuminated with 13 beautiful miniatures, among them the rare motif of a woman being pierced by Death with a spear. 18th cent. morocco with floral gilt spine, floral gilt border, gilt edges and marbled endpapers. 114 leaves (first and 25th blank). Sheet size 17.5 : 12.5 cm. - Partly slight staining, text here and there slightly rubbed, few initials blurred, miniature Flight to Egypt with some rubbing at upper sky, else only few small rubbings; foliated by old hand in lower margin up to fol. 80. Binding partly slightly rubbed, rear joint with small tear. In general well-preserved and complete copy in a decorative binding.(R)
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