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Luise Duttenhofer
2 Alben mit Scherenschnitten, um 1800.
Schätzung:
€ 1.200 Ergebnis:
€ 27.500 (inkl. Käuferaufgeld)
Ein kleines Universum
Luise Duttenhofer
2 Alben mit 74 großformatigen Scherenschnitten aus den Jahren 1800 bis ca. 1825.
- Einzigartige Scherenschnitt-Sammlung der bedeutendsten deutschen Scherenschnittkünstlerin
- Aus dem Besitz des Dichters Friedrich von Matthisson
Christiane Luise Duttenhofer (1776-1829) war bereits zu Lebzeiten berühmt für ihre Scherenschnitte. Ihr Werk weist verschiedene Einflüsse des Biedermeier, Klassizismus und der Romantik auf, enthält aber auch Humor und Satire. Über 1300 Scherenschnitte sind von ihr bekannt. Sie schuf ein kleines Universum an schöpferischen, originellen, filigranen und wohlüberlegten Kompositionen, die auf Beobachtungen der realen Welt beruhen und verwoben sind mit allegorischem, mythologischem und ornamentalem Beiwerk. Neben Silhouettenporträts und Ganzkörperfiguren entwarf Luise Duttenhofer meistens szenische Schattenrisse, oft umrahmt von kunstvollen Ornamenten. Häufig bedarf es Kenntnis der Entstehungsgeschichte, um den Sinn eines Werks und die versteckten Anspielungen zu verstehen. Neben Alltags- und Familienszenen schuf sie Genres, Allegorien, Märchen, Mythen, Redensarten, religiöse Motive, Gedenkblätter aus verschiedenen Anlässen und noch vieles mehr.
Luise Duttenhofers Werke sind aus schwarzem Papier gearbeitet, aus dem sie meist mit freier Hand ihre Bilder mit der Schere schnitt. In der Regel arbeitete sie in einem Zug aus 1 gefalteten Blatt, so daß 2 spiegelbildlich identische Exemplare entstanden. So konnte sie immer ein Bild verschenken und eines behalten, wodurch eine große Sammlung beisammen blieb. Teilweise hinterlegte sie die Schnitte durch rückseitige Prägung, um eine Reliefwirkung zu erzielen, oder auch durch farbiges Papier. Manche Scherenschnitte setzte sie collageartig zusammen oder arbeitete gelegentlich mit der feinen Nadel nach, um Binnenstrukturen zu schaffen.
Das erste vorliegende Album mit 47 Scherenschnitten schenkte Luise Duttenhofer dem Poeten Friedrich von Matthisson (1761-1831) zu seinem 43. Geburtstag im Jahr 1803 (damals waren noch 50 Schnitte enthalten). Hier versammeln sich hervorragende frühe Arbeiten der Scherenkünstlerin. Das zweite Album mit 27 Schnitten trug Matthisson aus ihm zu verschiedenen Gelegenheiten geschenkten Werken über Jahre zusammen. 1 Scherenschnitt im frühen Album mit mont. eigh. Gedicht von Luise, monogr. "L" und dat. "Am Allerseelentage 1825". Im zweiten Album stammt einer der 27 Scherenschnitte nachweislich von Adele Schopenhauer (von ihr links signiert).
Gerne wäre Luise Künstlerin geworden, doch das Elternhaus hielt an der damals zeitgemäßen Einstellung fest, daß Kunst nichts für eine Frau war. So widmete sie sich ganz den einer Hausfrau ziemlichen Handarbeiten und stellte Scherenschnitte her. Sie heiratete 1804 ihren Cousin, den Kupferstecher Christian Duttenhofer. Er war ein tüchtiger Stecher ohne viel eigene Phantasie, sie der kreative Geist in der Ehe. Luise fühlte sich teils in ihrer Kreativität unterdrückt, obwohl sie ihrem Mann künstlerisch weit überlegen war. So zeigt Luise z. B. ihren Mann immer wieder in Situationen, wo er sich verzweifelt um etwas bemüht, wie z. B. gebeugt mit der Schere arbeitend.
EINBAND: Seideneinbände (1 mit Ganzgoldschnitt, 1 sign. Aug. Deiters, Hildesheim 1824). 37,5 : 23 cm. - ILLUSTRATION: Mit 74 montierten Scherenschnitten (davon 10 auf farbigem Papier). - ZUSTAND: Einbde. mit Gebrauchsspuren. Die Scherenschnitte sind, trotz ihrer Feinheiten, jeweils ohne Verlust. - PROVENIENZ: Eines der beiden vorliegenden Alben schenkte Luise Duttenhofer Friedrich von Matthisson, das zweite wurde später von selbigem über die Jahre zusammengetragen (vgl. Koschlig, Arkadien, S. 124). Durch seine Heirat mit Luise Schoch blieb das Werk im Besitz der Familie Schoch, aus deren direkter Nachfolge es stammt.
LITERATUR: M. Koschling, Die Schatten der Luise Duttenhofer. Marbach 1968. - M. Korschling, Auch hier ist Arkadien, in Librarium, Jg. 10, Heft III/1967, S. 124-147. - Luise Duttenhofer, Ausstellung des Schiller-Nationalmuseums und des dt. Literaturarchivs zum 150. Geburtstag. - E. Jost und Chr. Eger, Friedrich von Matthisson. Halle, Mitteldeutscher Verlag 2013.
Unique scissor cutting albums by the most important German paper cutting artist Luise Duttenhofer.- From the property of the poet Friedrich von Matthisson. - 2 albums with 74 large-format paper cuttings (10 of them on colored paper) from the years 1800 - ca. 1825. - Silk bindings. 37.5: 23 cm. - Bindings with signs of use. In spite of their fineness, each paper cuttings are all present without loss.(R)
Luise Duttenhofer
2 Alben mit 74 großformatigen Scherenschnitten aus den Jahren 1800 bis ca. 1825.
- Einzigartige Scherenschnitt-Sammlung der bedeutendsten deutschen Scherenschnittkünstlerin
- Aus dem Besitz des Dichters Friedrich von Matthisson
Christiane Luise Duttenhofer (1776-1829) war bereits zu Lebzeiten berühmt für ihre Scherenschnitte. Ihr Werk weist verschiedene Einflüsse des Biedermeier, Klassizismus und der Romantik auf, enthält aber auch Humor und Satire. Über 1300 Scherenschnitte sind von ihr bekannt. Sie schuf ein kleines Universum an schöpferischen, originellen, filigranen und wohlüberlegten Kompositionen, die auf Beobachtungen der realen Welt beruhen und verwoben sind mit allegorischem, mythologischem und ornamentalem Beiwerk. Neben Silhouettenporträts und Ganzkörperfiguren entwarf Luise Duttenhofer meistens szenische Schattenrisse, oft umrahmt von kunstvollen Ornamenten. Häufig bedarf es Kenntnis der Entstehungsgeschichte, um den Sinn eines Werks und die versteckten Anspielungen zu verstehen. Neben Alltags- und Familienszenen schuf sie Genres, Allegorien, Märchen, Mythen, Redensarten, religiöse Motive, Gedenkblätter aus verschiedenen Anlässen und noch vieles mehr.
Luise Duttenhofers Werke sind aus schwarzem Papier gearbeitet, aus dem sie meist mit freier Hand ihre Bilder mit der Schere schnitt. In der Regel arbeitete sie in einem Zug aus 1 gefalteten Blatt, so daß 2 spiegelbildlich identische Exemplare entstanden. So konnte sie immer ein Bild verschenken und eines behalten, wodurch eine große Sammlung beisammen blieb. Teilweise hinterlegte sie die Schnitte durch rückseitige Prägung, um eine Reliefwirkung zu erzielen, oder auch durch farbiges Papier. Manche Scherenschnitte setzte sie collageartig zusammen oder arbeitete gelegentlich mit der feinen Nadel nach, um Binnenstrukturen zu schaffen.
Das erste vorliegende Album mit 47 Scherenschnitten schenkte Luise Duttenhofer dem Poeten Friedrich von Matthisson (1761-1831) zu seinem 43. Geburtstag im Jahr 1803 (damals waren noch 50 Schnitte enthalten). Hier versammeln sich hervorragende frühe Arbeiten der Scherenkünstlerin. Das zweite Album mit 27 Schnitten trug Matthisson aus ihm zu verschiedenen Gelegenheiten geschenkten Werken über Jahre zusammen. 1 Scherenschnitt im frühen Album mit mont. eigh. Gedicht von Luise, monogr. "L" und dat. "Am Allerseelentage 1825". Im zweiten Album stammt einer der 27 Scherenschnitte nachweislich von Adele Schopenhauer (von ihr links signiert).
Gerne wäre Luise Künstlerin geworden, doch das Elternhaus hielt an der damals zeitgemäßen Einstellung fest, daß Kunst nichts für eine Frau war. So widmete sie sich ganz den einer Hausfrau ziemlichen Handarbeiten und stellte Scherenschnitte her. Sie heiratete 1804 ihren Cousin, den Kupferstecher Christian Duttenhofer. Er war ein tüchtiger Stecher ohne viel eigene Phantasie, sie der kreative Geist in der Ehe. Luise fühlte sich teils in ihrer Kreativität unterdrückt, obwohl sie ihrem Mann künstlerisch weit überlegen war. So zeigt Luise z. B. ihren Mann immer wieder in Situationen, wo er sich verzweifelt um etwas bemüht, wie z. B. gebeugt mit der Schere arbeitend.
EINBAND: Seideneinbände (1 mit Ganzgoldschnitt, 1 sign. Aug. Deiters, Hildesheim 1824). 37,5 : 23 cm. - ILLUSTRATION: Mit 74 montierten Scherenschnitten (davon 10 auf farbigem Papier). - ZUSTAND: Einbde. mit Gebrauchsspuren. Die Scherenschnitte sind, trotz ihrer Feinheiten, jeweils ohne Verlust. - PROVENIENZ: Eines der beiden vorliegenden Alben schenkte Luise Duttenhofer Friedrich von Matthisson, das zweite wurde später von selbigem über die Jahre zusammengetragen (vgl. Koschlig, Arkadien, S. 124). Durch seine Heirat mit Luise Schoch blieb das Werk im Besitz der Familie Schoch, aus deren direkter Nachfolge es stammt.
LITERATUR: M. Koschling, Die Schatten der Luise Duttenhofer. Marbach 1968. - M. Korschling, Auch hier ist Arkadien, in Librarium, Jg. 10, Heft III/1967, S. 124-147. - Luise Duttenhofer, Ausstellung des Schiller-Nationalmuseums und des dt. Literaturarchivs zum 150. Geburtstag. - E. Jost und Chr. Eger, Friedrich von Matthisson. Halle, Mitteldeutscher Verlag 2013.
Unique scissor cutting albums by the most important German paper cutting artist Luise Duttenhofer.- From the property of the poet Friedrich von Matthisson. - 2 albums with 74 large-format paper cuttings (10 of them on colored paper) from the years 1800 - ca. 1825. - Silk bindings. 37.5: 23 cm. - Bindings with signs of use. In spite of their fineness, each paper cuttings are all present without loss.(R)
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