379
Wilhelm Kuhnert
5 Autographen und eine Zeichnung an Hans Meyer, 1891-1925.
Schätzung:
€ 1.200 Ergebnis:
€ 1.353 (inkl. Käuferaufgeld)
Wilhelm Kuhnert (1865-1926)
3 eigenhändige Briefe m. U., 1 eigenhändige Postkarte m. U. und Orig.-Bleistiftzeichnung und 1 größere Orig.-Bleistifzeichnung mit eigenhändiger Widmung m. U. Aus den Jahren 1891-1925.
Interessante und inhaltsreiche Brieffolge des bedeutenden Tiermalers an den Afrikaforscher und Verleger Hans Meyer (1858-1929).
Kuhnert und Meyer hatten sich um 1886 über den Direktor des Berliner Zoos, Ludwig Heck, kennengelernt und waren seitdem durch ihr gemeinsames Interesse an Afrika freundschaftlich miteinander verbunden. Meyer versorgte den erst 21jährigen Tiermaler mit Illustrationsaufträgen für die dritte Ausgabe von Brehms Tierleben und die ab 1891 erscheinende, vielbändige Allgemeine Länderkunde von Sievers. Die Briefe handeln hauptsächlich von Kuhnerts Afrikareisen in den Jahren 1891 und 1911, zur Sprache kommen die nötigen Ausrüstungsgegenstände, aber auch finanzielle Engpässe, die Kuhnert mit dem Verkauf eines großen Bildes zu überwinden versucht. Ein langer und detailreicher Brief aus Tansania während seiner letzten Afrikareise 1911 berichtet über Land und Leute und natürlich über die Tierwelt, die er studiert und zeichnet. Die Postkarte schreibt er aus Bialovies, dem heutigen polnisch-weißrussischen Nationalpark, mit einer schönen Bleistiftzeichnung (Wisent im Urwald). Das Blatt mit der sorgfältig ausgeführten Bleistifzeichnung (29 : 21,5 cm, auf Büttenpapier) entstand anläßlich des 25jährigen Jubiläums der beiden Inhaber des Bibliographischen Instituts, den Brüdern Hans und Arndt Meyer. Einige Auszüge:
".. Mit meinem Gelde habe ich wider Erwarten große Sorge. Trotz großer Bemühung war es mir bis jetzt nicht möglich, mehr als 1400 zusammen zu bekommen. Ursprünglich hatte ich viel mehr, meine Ausrüstung an Farben, Papier und anderen Material hat aber eine sehr große Summe verschlungen, ich wollte es selbst kaum glauben .. Meine Bitte geht also offen gesagt dahin, ob Sie hochverehrter Doctor geneigt wären mir noch tausend Mark zuzulegen. Diese Summe würde Ihnen nach meiner Rückkehr baar zu erstatten suchen, oder falls es Ihnen zusagt als Unterpfand ein größeres Tigerbild (2 mtr x 1,30 mtr) mit neuem Goldrahmen überlassen .." (Berlin, 7. März 1891)
".. Meine ganze Tätigkeit war deshalb auch bislang nur die Jagd auf diese Dickhäuter von denen [ich] bislang 8 Elefanten u. 5 Büffel erlegt habe. Diese freilich äußerst zeitraubende und ungemein schwere aufraubende Jagd in dem hier sehr hohem Grase hat nun nebenbei sehr interessante Beobachtungen und Arbeiten gezeitigt. Ich habe Büffel und Elefant noch auf keiner Expedition so gut studieren können, wie dieses Mal. Da dies der Hauptzweck meiner Reise ist, und ich mir vorgenommen alles daran zu setzen um mein Vorhaben zur Ausführung zu bringen, so sehe [ich] in dem bisherigen Erfolg bereits meinen Wunsch erfüllt. Ich freue mich speziell über einen ganz kapitalen Büffel, den [ich] mit einiger Gefahr erlegt habe .. Es ist besser überall länger zu bleiben und sich in der Sache zu vertiefen. Hätte [ich] mich hier nicht so lange aufgehalten, so hätte [ich] vielleicht keinen Elefanten u. Büffel gesehen .. " ("Am Ruhudje-Mbega" 27. Febr. 1911).
- KOLLATION: Zus. 19 S. Überwiegend 8vo. - ZUSTAND: 2 Briefe gelocht.
Interesting set of letters by the eminent animal painter Wilhelm Kuhnert to the Africanist and publisher Hans Meyer, reporting mostly from his journeys to Africa in 1891 and 1911. Containing 3 autograph letters, 1 autograph postcard with orig. pencil drawing, and 1 larger orig. pencil drawing with dedication. Together 19 pages. - 2 letters with punch holes in margins.
3 eigenhändige Briefe m. U., 1 eigenhändige Postkarte m. U. und Orig.-Bleistiftzeichnung und 1 größere Orig.-Bleistifzeichnung mit eigenhändiger Widmung m. U. Aus den Jahren 1891-1925.
Interessante und inhaltsreiche Brieffolge des bedeutenden Tiermalers an den Afrikaforscher und Verleger Hans Meyer (1858-1929).
Kuhnert und Meyer hatten sich um 1886 über den Direktor des Berliner Zoos, Ludwig Heck, kennengelernt und waren seitdem durch ihr gemeinsames Interesse an Afrika freundschaftlich miteinander verbunden. Meyer versorgte den erst 21jährigen Tiermaler mit Illustrationsaufträgen für die dritte Ausgabe von Brehms Tierleben und die ab 1891 erscheinende, vielbändige Allgemeine Länderkunde von Sievers. Die Briefe handeln hauptsächlich von Kuhnerts Afrikareisen in den Jahren 1891 und 1911, zur Sprache kommen die nötigen Ausrüstungsgegenstände, aber auch finanzielle Engpässe, die Kuhnert mit dem Verkauf eines großen Bildes zu überwinden versucht. Ein langer und detailreicher Brief aus Tansania während seiner letzten Afrikareise 1911 berichtet über Land und Leute und natürlich über die Tierwelt, die er studiert und zeichnet. Die Postkarte schreibt er aus Bialovies, dem heutigen polnisch-weißrussischen Nationalpark, mit einer schönen Bleistiftzeichnung (Wisent im Urwald). Das Blatt mit der sorgfältig ausgeführten Bleistifzeichnung (29 : 21,5 cm, auf Büttenpapier) entstand anläßlich des 25jährigen Jubiläums der beiden Inhaber des Bibliographischen Instituts, den Brüdern Hans und Arndt Meyer. Einige Auszüge:
".. Mit meinem Gelde habe ich wider Erwarten große Sorge. Trotz großer Bemühung war es mir bis jetzt nicht möglich, mehr als 1400 zusammen zu bekommen. Ursprünglich hatte ich viel mehr, meine Ausrüstung an Farben, Papier und anderen Material hat aber eine sehr große Summe verschlungen, ich wollte es selbst kaum glauben .. Meine Bitte geht also offen gesagt dahin, ob Sie hochverehrter Doctor geneigt wären mir noch tausend Mark zuzulegen. Diese Summe würde Ihnen nach meiner Rückkehr baar zu erstatten suchen, oder falls es Ihnen zusagt als Unterpfand ein größeres Tigerbild (2 mtr x 1,30 mtr) mit neuem Goldrahmen überlassen .." (Berlin, 7. März 1891)
".. Meine ganze Tätigkeit war deshalb auch bislang nur die Jagd auf diese Dickhäuter von denen [ich] bislang 8 Elefanten u. 5 Büffel erlegt habe. Diese freilich äußerst zeitraubende und ungemein schwere aufraubende Jagd in dem hier sehr hohem Grase hat nun nebenbei sehr interessante Beobachtungen und Arbeiten gezeitigt. Ich habe Büffel und Elefant noch auf keiner Expedition so gut studieren können, wie dieses Mal. Da dies der Hauptzweck meiner Reise ist, und ich mir vorgenommen alles daran zu setzen um mein Vorhaben zur Ausführung zu bringen, so sehe [ich] in dem bisherigen Erfolg bereits meinen Wunsch erfüllt. Ich freue mich speziell über einen ganz kapitalen Büffel, den [ich] mit einiger Gefahr erlegt habe .. Es ist besser überall länger zu bleiben und sich in der Sache zu vertiefen. Hätte [ich] mich hier nicht so lange aufgehalten, so hätte [ich] vielleicht keinen Elefanten u. Büffel gesehen .. " ("Am Ruhudje-Mbega" 27. Febr. 1911).
- KOLLATION: Zus. 19 S. Überwiegend 8vo. - ZUSTAND: 2 Briefe gelocht.
Interesting set of letters by the eminent animal painter Wilhelm Kuhnert to the Africanist and publisher Hans Meyer, reporting mostly from his journeys to Africa in 1891 and 1911. Containing 3 autograph letters, 1 autograph postcard with orig. pencil drawing, and 1 larger orig. pencil drawing with dedication. Together 19 pages. - 2 letters with punch holes in margins.
379
Wilhelm Kuhnert
5 Autographen und eine Zeichnung an Hans Meyer, 1891-1925.
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