44
Stefano Bruzzi
Die Schafschur, Um 1885.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 18.000 Ergebnis:
€ 38.750 (inkl. Käuferaufgeld)
Die Schafschur. Um 1885.
Öl auf Leinwand.
Links unten signiert. 51,2 x 96,5 cm (20,1 x 37,9 in).
Mit einer Fotoexpertise von Herrn Andrea Baboni, Correggio, der die vorliegende Arbeit anhand des Originals und basierend auf den eigenen Archivalien für authentisch erklärt. Die Arbeit wird im archivinternen Nachtrag zum Werkverzeichnis aufgenommen.
PROVENIENZ: Galerie Commeter, Hamburg, Aus dem Nachlass eines hamburgischen Sammlers, 2.-5. Mai 1928, Lot 673.
Kunst- und Auktionshaus Hermann Combé, Stuttgart.
Privatsammlung Süddeutschland (1969 beim Vorgenannten erworben).
AUSSTELLUNG: Esposizione Solenne della Società d'Incoraggiamento di Belle Arti nell'anno 1885, Florenz 1885 (S. 14, Kat.-Nr. 127 "La tosatura..").
Öl auf Leinwand.
Links unten signiert. 51,2 x 96,5 cm (20,1 x 37,9 in).
Mit einer Fotoexpertise von Herrn Andrea Baboni, Correggio, der die vorliegende Arbeit anhand des Originals und basierend auf den eigenen Archivalien für authentisch erklärt. Die Arbeit wird im archivinternen Nachtrag zum Werkverzeichnis aufgenommen.
PROVENIENZ: Galerie Commeter, Hamburg, Aus dem Nachlass eines hamburgischen Sammlers, 2.-5. Mai 1928, Lot 673.
Kunst- und Auktionshaus Hermann Combé, Stuttgart.
Privatsammlung Süddeutschland (1969 beim Vorgenannten erworben).
AUSSTELLUNG: Esposizione Solenne della Società d'Incoraggiamento di Belle Arti nell'anno 1885, Florenz 1885 (S. 14, Kat.-Nr. 127 "La tosatura..").
Das ländliche Idyll seiner Heimat, das italienische Voralpenland, ist das bevorzugte Thema der Gemälde von Stefano Bruzzi. Im Jahr 1835 in Piacenza geboren, bricht der 19-jährige Bruzzi nach Rom auf, um Kunst zu studieren. Hier bleibt Bruzzi zunächst für vier Jahre und studiert Malerei bei Alessandro Castelli, einem auf Landschaftsdarstellungen im neoklassischen Stil spezialisierten Künstler. In Rom knüpft Bruzzi auch Kontakte zu Nico Costa und macht über diesen Bekanntschaft mit Arnold Böcklin. In den folgenden Jahren zieht es Stefano Bruzzi immer wieder in seine Heimatstadt Piacenza, deren ländliche Gegend und Bevölkerung er in seinen Bildern feiert. Weitere Stationen des Künstlers sind Bologna, Mailand und ab 1874 schließlich Florenz, in das er mit seiner Familie übersiedelt. Hier kommt Bruzzi mit dem Natur-Verismus der "macchiaioli", der sogenannten Fleckenmaler - der toskanischen Variante der französischen Impressionisten -, in Berührung. Deutlich wird dieser künstlerische Einfluss auch in der spezifischen malerischen Behandlung unseres Gemäldes: Die breite Leinwand bietet einen panoramaartigen Blick über eine flache, weite Ebene mit einer schneebedeckten Bergkette in der Ferne. Im Vordergrund befinden sich drei Schererinnen konzentriert bei der Arbeit, ein viertes junges Mädchen hat die Aufgabe übernommen, die noch ungeschorenen Schafe heranzuführen. Die rotbraun verfärbten Farnblätter der Wiese zeigen an, dass es sich hier wohl um die Herbstschur handelt. Die geschorene Sommerwolle der Schafe wird in einem großen Korb in der Bildmitte gesammelt, der kleine Wasserkrug daneben dient der Erfrischung der Schererinnen bei der schweißtreibenden Arbeit - schon haben sie die weißen Hemdsärmel bis über die Ellenbogen hochgekrempelt und die Kopftücher schützen vor der noch immer warmen Sonne. Der etwas flüchtige, tupfende Duktus lässt die Gesichtskonturen der Figuren leicht verschwimmen, bringt gleichzeitig auf besonders natürliche Weise jedoch auch die Weiche des Schaffells und das Fedrige des Farns zur Geltung. Auf diese Weise macht Bruzzi den wiedergegebenen Natureindruck nahezu fühlbar.
Gegen Ende des Jahrhunderts, im Jahr 1895, kehrt Stefano Bruzzi schließlich wieder in seine Heimatstadt Piacenza zurück, wo er am 4. Januar 1911 stirbt. [FS].
Gegen Ende des Jahrhunderts, im Jahr 1895, kehrt Stefano Bruzzi schließlich wieder in seine Heimatstadt Piacenza zurück, wo er am 4. Januar 1911 stirbt. [FS].
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Stefano Bruzzi
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