39
Gabriele Münter
Landschaft mit Kindern, 1935.
Öl
Schätzung:
€ 100.000 Ergebnis:
€ 152.500 (inkl. Käuferaufgeld)
Öl auf Malpappe
Nachlass Nr. L 231. 27 x 40,3 cm (10,6 x 15,8 in)
Verso mit einem alten Aufkleber mit der gestempelten Nummer "786".
Mit einer Fotoexpertise von Dr. Hans Konrad Röthel, München, vom 28. Mai 1966, diese nochmals bestätigt am 3. August 1970.
Mit einem Schreiben der Gabriele Münter- und Johannes Eichner-Stiftung, München, vom 9. Juli 1998, in dem die Nachlass Nr. "L 231" mitgeteilt und zugleich bestätigt wird, dass die Arbeit durch die Stiftung über den Kunsthandel verkauft wurde.
PROVENIENZ: Von der Gabriele Münter- und Johannes Eichner- Stiftung direkt über den Kunsthandel verkauft.
Galerie Änne Abels, Köln.
Privatsammlung Nordrhein-Westfalen.
Den ersten Unterricht erhält Gabriele Münter 1897 an der Düsseldorfer Damen-Kunstschule, die weitere Ausbildung im Künstlerinnen-Verein als Schülerin von M. Dasio und A. Jank. Anschließend geht sie nach München und besucht dort die Privatkunstschule "Phalanx"; Leiter der Schule ist Wassily Kandinsky. Mit ihm unternimmt Gabriele Münter ab 1904 viele Reisen u.a. nach Holland, Italien und Frankreich, wo sie Rousseau und Matisse kennenlernen. Stilistisch distanziert sich Münter nun vom Impressionismus und lässt in ihrem Werk Einflüsse der Fauves und der Expressionisten erkennen. Ein ruhigeres Leben beginnt ab 1908 in der mit Kandinsky gemeinsamen Wohnung in München. Mit Klee, Marc, Macke, Jawlensky und Marianne von Werefkin pflegen die beiden regen Kontakt. Für eine produktive künstlerische Zusammenarbeit ist das von Münter gekaufte Landhaus in Murnau die richtige Umgebung. 1909 beginnt die Künstlerin mit Hinterglasbildern, ein Medium, das später auch Kandinsky, Marc, Macke und Campendonk aufgreifen. Zwei Jahre lang ist Münter Mitglied in der "Neuen Künstlervereinigung München". Im Jahr 1911 tritt sie der von Kandinsky und Marc gegründeten Redaktion "Blauer Reiter" bei. Mit Interesse verfolgt Gabriele Münter Kandinskys abstrakte Bilder, bleibt jedoch selbst bei der figurativen Malerei. Ihre Landschaften, Figurenszenen und Porträts zeigen eine Reduktion auf das Wesentliche mit Hang zur humorvollen Charakterisierung. Mit Kriegsausbruch gehen Münter und Kandinsky zunächst in die Schweiz, ein Jahr später (1915) entscheidet sich die Malerin für Stockholm, wo es zur Trennung von Kandinsky kommt. Im Spätherbst 1917 übersiedelt sie nach Kopenhagen. Die 1920er Jahre sind geprägt von vielen Reisen und Aufenthalten in München, Murnau, Köln und Berlin. Ab 1931 lebt Münter ständig in München und Murnau.
In der kleinstädtisch-dörflichen Umwelt von Murnau findet Gabriele Münter den größten Teil der Motive, die fast ihr gesamtes malerische Werk bestimmen werden. Die ländliche Welt des Voralpenlandes mit seinen Hügeln und den Bergen in greifbarer Nähe schildert Münter auf ihre eigene, sehr persönlichkeitsbezogene Weise. In einer Mischung aus einer naiven Sicht, in der das frühe Interesse an der heimischen Hinterglasmalerei mitschwingt, und einer sachlichen Rationalisierung der Bildfläche findet Münter einen Weg der Bildgestaltung, der auch in den schweren dreißiger Jahren seinen Bestand hat. Münter verknappt die Aussage auf das Wesentliche, gestaltet sie jedoch mit detailfreudiger Liebe. Ohne Anbiederung an das Volkstümliche kommt es zu einer Bildaussage, die zwar motivgebunden ländlich, in ihrem Kern jedoch unsentimental bleibt.
Im Jahr 1956 erhält Münter den Kulturpreis der Stadt München, 1960 findet ihre erste Ausstellung in den USA statt, gefolgt 1961 von einer großen Ausstellung in der Mannheimer Kunsthalle. Die Künstlerin stirbt am 19. Mai 1962 in ihrem Haus in Murnau. [KD].
Nachlass Nr. L 231. 27 x 40,3 cm (10,6 x 15,8 in)
Verso mit einem alten Aufkleber mit der gestempelten Nummer "786".
Mit einer Fotoexpertise von Dr. Hans Konrad Röthel, München, vom 28. Mai 1966, diese nochmals bestätigt am 3. August 1970.
Mit einem Schreiben der Gabriele Münter- und Johannes Eichner-Stiftung, München, vom 9. Juli 1998, in dem die Nachlass Nr. "L 231" mitgeteilt und zugleich bestätigt wird, dass die Arbeit durch die Stiftung über den Kunsthandel verkauft wurde.
PROVENIENZ: Von der Gabriele Münter- und Johannes Eichner- Stiftung direkt über den Kunsthandel verkauft.
Galerie Änne Abels, Köln.
Privatsammlung Nordrhein-Westfalen.
Den ersten Unterricht erhält Gabriele Münter 1897 an der Düsseldorfer Damen-Kunstschule, die weitere Ausbildung im Künstlerinnen-Verein als Schülerin von M. Dasio und A. Jank. Anschließend geht sie nach München und besucht dort die Privatkunstschule "Phalanx"; Leiter der Schule ist Wassily Kandinsky. Mit ihm unternimmt Gabriele Münter ab 1904 viele Reisen u.a. nach Holland, Italien und Frankreich, wo sie Rousseau und Matisse kennenlernen. Stilistisch distanziert sich Münter nun vom Impressionismus und lässt in ihrem Werk Einflüsse der Fauves und der Expressionisten erkennen. Ein ruhigeres Leben beginnt ab 1908 in der mit Kandinsky gemeinsamen Wohnung in München. Mit Klee, Marc, Macke, Jawlensky und Marianne von Werefkin pflegen die beiden regen Kontakt. Für eine produktive künstlerische Zusammenarbeit ist das von Münter gekaufte Landhaus in Murnau die richtige Umgebung. 1909 beginnt die Künstlerin mit Hinterglasbildern, ein Medium, das später auch Kandinsky, Marc, Macke und Campendonk aufgreifen. Zwei Jahre lang ist Münter Mitglied in der "Neuen Künstlervereinigung München". Im Jahr 1911 tritt sie der von Kandinsky und Marc gegründeten Redaktion "Blauer Reiter" bei. Mit Interesse verfolgt Gabriele Münter Kandinskys abstrakte Bilder, bleibt jedoch selbst bei der figurativen Malerei. Ihre Landschaften, Figurenszenen und Porträts zeigen eine Reduktion auf das Wesentliche mit Hang zur humorvollen Charakterisierung. Mit Kriegsausbruch gehen Münter und Kandinsky zunächst in die Schweiz, ein Jahr später (1915) entscheidet sich die Malerin für Stockholm, wo es zur Trennung von Kandinsky kommt. Im Spätherbst 1917 übersiedelt sie nach Kopenhagen. Die 1920er Jahre sind geprägt von vielen Reisen und Aufenthalten in München, Murnau, Köln und Berlin. Ab 1931 lebt Münter ständig in München und Murnau.
In der kleinstädtisch-dörflichen Umwelt von Murnau findet Gabriele Münter den größten Teil der Motive, die fast ihr gesamtes malerische Werk bestimmen werden. Die ländliche Welt des Voralpenlandes mit seinen Hügeln und den Bergen in greifbarer Nähe schildert Münter auf ihre eigene, sehr persönlichkeitsbezogene Weise. In einer Mischung aus einer naiven Sicht, in der das frühe Interesse an der heimischen Hinterglasmalerei mitschwingt, und einer sachlichen Rationalisierung der Bildfläche findet Münter einen Weg der Bildgestaltung, der auch in den schweren dreißiger Jahren seinen Bestand hat. Münter verknappt die Aussage auf das Wesentliche, gestaltet sie jedoch mit detailfreudiger Liebe. Ohne Anbiederung an das Volkstümliche kommt es zu einer Bildaussage, die zwar motivgebunden ländlich, in ihrem Kern jedoch unsentimental bleibt.
Im Jahr 1956 erhält Münter den Kulturpreis der Stadt München, 1960 findet ihre erste Ausstellung in den USA statt, gefolgt 1961 von einer großen Ausstellung in der Mannheimer Kunsthalle. Die Künstlerin stirbt am 19. Mai 1962 in ihrem Haus in Murnau. [KD].
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Gabriele Münter
Landschaft mit Kindern, 1935.
Öl
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€ 152.500 (inkl. Käuferaufgeld)
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