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Johannes Bretke
Postilla tatai esti. 1591
Schätzung:
€ 18.000 Ergebnis:
€ 38.400 (inkl. Käuferaufgeld)
Bretke, J., Postilla tatai esti Trumpas ir Prastas Ischguldimas Evangeliu, sakamuiu Baszniczoie Krikschczionischkoie, nug Advento ik Waeliku (& nug Waeliku ik Advento). 2 Tle. in 1 Bd. Mit zahlr. Textholzschnitten . Königsberg, Georg Osterberger 1591. Zeitgenöss. Schweinslederband über Holzdeckeln mit reicher Blind- und Rollenprägung (Reformatorenköpfe sowie Christkind und Putten), Mittelplatte jew. mit Wappen des Herzogtums Preußen; 2 Messing-Schließbeschläge. 4to. 4 Bll., 431 S., 1 Bl.; 525 S., 1 Bl.
VD 16, ZV 2454 (nicht in München und Wolfenbüttel). - Index Aurel. 124.905. - Estreicher XIII, 334. - NDB II, 602. - Wierzbowski 2882 (verz. nur Exemplare in Warschau und Krakau). - Äußerst seltene einzige Ausgabe der umfangreichen litauischen Predigtsammlung. Neben seiner lange Zeit ungedruckten Bibelübersetzung das Hauptwerk von Johannes Bretke (1536-1602), dem Begründer der litauischen Schriftsprache . "Bretke studierte seit 1555 in Königsberg Theologie und wurde Pfarrer in Labiau, 1571 bis an sein Lebensende an der litauischen Kirche in Königsberg. Von Kindheit an konnte er wohl Altpreußisch und lernte deshalb leicht Litauisch und Kurisch. Er gehörte zu den ostpreußischen Geistlichen der Reformationszeit, die sich mit Eifer der nichtdeutschen Umgangssprache ihrer Pfarrkinder annahmen und dazu beitrugen, sie literaturfähig zu machen" (NDB).
"Diese Postille war das bedeutendste und umfangreichste gedruckte Werk von Johann Bretke .. der auch die erste, zu seinen Lebzeiten allerdings nicht veröffentlichte litauische Bibelübersetzung anfertigte" (K. K. Lavrinovic, Königsberger Bibliotheken; in: Königsberger Buch- und Bibliotheksgeschichte, hrsg. von A. E. Walter, S. 335). Seine Bedeutung für die Entwicklung der litauischen Schriftsprache ist nicht hoch genug einzuschätzen. Bretkes Opus magnum, die erstmalige Übersetzung der Lutherbibel ins Litauische (1579-90), blieb 400 Jahre unveröffentlicht. Lediglich der Psalter wurde 1625 separat gedruckt. Eine wissenschaftlich kommentierte Faksimile-Ausgabe der Originalhandschrift erscheint seit 1996. - Die Seltenheit der Postille erklärt sich wohl auch durch die Tatsache, daß die Restauflage des Werkes, die über einen langen Zeitraum in der Staats- und Universitätsbibliotek Königsberg aufbewahrt worden war, um 1770 größtenteils als Makulatur veräußert wurde (vgl. ausführl. E. Kuhnert, Geschichte der Staats- u.Universitätsbibl. Königsberg, S. 192ff.).
Sehr schöner Druck in verschiedenen Schriftgrößen und mit gedruckten Noten. Die von einer Bordüre eingefaßten Holzschnitte zeigen biblische Szenen. - Einbd. etw. bestoßen, Rücken mit Einrissen, vord. Innengelenk gelockert, bewegl. Schließenteile entfernt. Schönes und gut erhaltenes Exemplar in einem prächtigen Einband aus der Werkstatt des Königsberger Hofbuchbinders Wolf Arzt , der dort seit 1565 nachweisbar ist. Die schöne Reformatorenrolle verzeichnet bei Haebler I, 26, 2 (übernommen von Kuhnert, Der Königsberger Bucheinband im 16. u. 17. Jh., S. 293). Innendeckel mit hs. Kaufvermerk der Kirche Laukischken im Kreis Labiau (Bretkes erste Wirkungstätte): "Anno 1748 aus Kirchen-Mitteln angeschafft vor 1 rth".
Only edition of this rare Postilla, major work by the founder of the Lithuanian literary language, whose great bible translation is of similar importance for Lithuanian as Luther's bible translation for German. With numerous woodcuts in text. Beautiful contemp. blind-tooled pigskin over wooden boards by the Königsberg bookbinder Wolf Arzt (cf. Haebler): roll with reformer heads, inner panel with coat-of-arms of the Ducal Prussia; with brass remnants of 2 clasps. - Front inner hinge loosened, binding somewhat bumped, spine with tears, else fine copy.
VD 16, ZV 2454 (nicht in München und Wolfenbüttel). - Index Aurel. 124.905. - Estreicher XIII, 334. - NDB II, 602. - Wierzbowski 2882 (verz. nur Exemplare in Warschau und Krakau). - Äußerst seltene einzige Ausgabe der umfangreichen litauischen Predigtsammlung. Neben seiner lange Zeit ungedruckten Bibelübersetzung das Hauptwerk von Johannes Bretke (1536-1602), dem Begründer der litauischen Schriftsprache . "Bretke studierte seit 1555 in Königsberg Theologie und wurde Pfarrer in Labiau, 1571 bis an sein Lebensende an der litauischen Kirche in Königsberg. Von Kindheit an konnte er wohl Altpreußisch und lernte deshalb leicht Litauisch und Kurisch. Er gehörte zu den ostpreußischen Geistlichen der Reformationszeit, die sich mit Eifer der nichtdeutschen Umgangssprache ihrer Pfarrkinder annahmen und dazu beitrugen, sie literaturfähig zu machen" (NDB).
"Diese Postille war das bedeutendste und umfangreichste gedruckte Werk von Johann Bretke .. der auch die erste, zu seinen Lebzeiten allerdings nicht veröffentlichte litauische Bibelübersetzung anfertigte" (K. K. Lavrinovic, Königsberger Bibliotheken; in: Königsberger Buch- und Bibliotheksgeschichte, hrsg. von A. E. Walter, S. 335). Seine Bedeutung für die Entwicklung der litauischen Schriftsprache ist nicht hoch genug einzuschätzen. Bretkes Opus magnum, die erstmalige Übersetzung der Lutherbibel ins Litauische (1579-90), blieb 400 Jahre unveröffentlicht. Lediglich der Psalter wurde 1625 separat gedruckt. Eine wissenschaftlich kommentierte Faksimile-Ausgabe der Originalhandschrift erscheint seit 1996. - Die Seltenheit der Postille erklärt sich wohl auch durch die Tatsache, daß die Restauflage des Werkes, die über einen langen Zeitraum in der Staats- und Universitätsbibliotek Königsberg aufbewahrt worden war, um 1770 größtenteils als Makulatur veräußert wurde (vgl. ausführl. E. Kuhnert, Geschichte der Staats- u.Universitätsbibl. Königsberg, S. 192ff.).
Sehr schöner Druck in verschiedenen Schriftgrößen und mit gedruckten Noten. Die von einer Bordüre eingefaßten Holzschnitte zeigen biblische Szenen. - Einbd. etw. bestoßen, Rücken mit Einrissen, vord. Innengelenk gelockert, bewegl. Schließenteile entfernt. Schönes und gut erhaltenes Exemplar in einem prächtigen Einband aus der Werkstatt des Königsberger Hofbuchbinders Wolf Arzt , der dort seit 1565 nachweisbar ist. Die schöne Reformatorenrolle verzeichnet bei Haebler I, 26, 2 (übernommen von Kuhnert, Der Königsberger Bucheinband im 16. u. 17. Jh., S. 293). Innendeckel mit hs. Kaufvermerk der Kirche Laukischken im Kreis Labiau (Bretkes erste Wirkungstätte): "Anno 1748 aus Kirchen-Mitteln angeschafft vor 1 rth".
Only edition of this rare Postilla, major work by the founder of the Lithuanian literary language, whose great bible translation is of similar importance for Lithuanian as Luther's bible translation for German. With numerous woodcuts in text. Beautiful contemp. blind-tooled pigskin over wooden boards by the Königsberg bookbinder Wolf Arzt (cf. Haebler): roll with reformer heads, inner panel with coat-of-arms of the Ducal Prussia; with brass remnants of 2 clasps. - Front inner hinge loosened, binding somewhat bumped, spine with tears, else fine copy.
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