Auktion: 301 / Wertvolle Bücher am 22./23.05.2006 Lot 1254

 



1254
Ludwig Richter
Eigenh. Brief vom 26.12.1856
Schätzung:
€ 150
Ergebnis:
€ 262

(inkl. Käuferaufgeld)
Richter, (Adrian) Ludwig, Maler, 1803-1884. Eigh. Brief m. U. Dresden, 26. XII. 1856. 1 S. 4to.
Bewegendes Schreiben des verwitweten und einsamen Richters an einen ungenannten Freund. "Wenn man alt wird, freut man sich doppelt des Antheils guter Menschen, weil man da gewöhnlich in einsamere Stellung kom(m)t, u. seit dem Tode meiner guten Frau komme ich mir vor, wie ein Stamm, dem ein Blitz die eine Hälfte weggerissen hat. Jedes Wetter schlägt nun ins Holz. u. in den ungedeckten Kern des Baumes, und es will keine neue Rinde wachsen auf die große Wunde. - Mit meinen Arbeiten geht es jetzt sehr langsam, u. das Holzzeichnen werde ich bald ganz quittieren müssen, da die Augen zu sehr daran angegriffen werden, u. nicht mehr ausreichen wollen. Gott schenke mir nur noch so lange Kraft, um noch einiges für meinen Sohn ausführen zu können, was ich schon lange in petto habe ..." - Richters geliebte "Gustchen" (Auguste) starb am 6. August 1854 unerwartet an einem Schlaganfall. - Mit meist hinterl. Einrissen, knittrig und tlw. etw. fleckig, rechte unt. Ecke lädiert.




1254
Ludwig Richter
Eigenh. Brief vom 26.12.1856
Schätzung:
€ 150
Ergebnis:
€ 262

(inkl. Käuferaufgeld)